Geheimnisvoll flirren Lichtstrahlen durch das schattige Kronendach altehrwürdiger Bäume hinunter auf den Waldboden. Vögel zwitschern und von fern erschallt der laute Ruf eines Kuckucks. Im Dickicht der jungen Fichten führt eine Bache ihre Frischlinge zur nächsten Suhle. In einem vermorschten Baumstumpf verrichten eifrig Käfer ihr Tagwerk und im nahe gelegenen Waldteich rufen die Frösche nacheinem langen Winter zur Paarung.
Der Wald - er ist für mich ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit. Ein Ort um Kräfte zu tanken für ein Leben in einer Zeit voller Betriebsamkeit und ständigem Vorwärtsstreben nach mehr. Er ist jedoch auch ein Ort voller Wunder, ein einzigartiger Kreislauf von Werden und Vergehen, Tod und neuem Leben - ein Ort, den es gilt zu bewahren und zu beschützen.
Seit es uns Menschen gibt haben wir den Wald für unsere Bedürfnisse genutzt, aber auch bedenkenlos ausgenutzt. Dies ist an unseren Wäldern nicht spurlos vorbeigegangen. Aus einstigen Naturwäldern voller Leben haben wir kultivierte Forstlandschaften entstehen lassen.
Vorbei sind die Zeiten der dichten Wälder, in denen sich einst "Hänsel und Gretel" verirrten. Vorbei die Zeiten , als Rotkäppchen noch auf den "bösen" Wolf traf.
Oder doch nicht?
Nach jahrelangem Raubbau besinnt sich der Mensch nun zurück auf die einstigen Wälder. Zaghaft lassen wir in den ersten Waldgebieten der Natur wieder ihren eigenen Lauf. Schlagworte wie Waldumbau, Waldschutzprojekte und ökologisch orientierte Waldwirtschaft sind nun in aller Munde.
Wer schon einmal zwischen den zum Himmel strebenden silbrigen Stämmen eines alten Buchenwaldes stand wird verstehen, warum aus unserem wunden Wald endlich wieder ein Wunder Wald werden muss.